Die Tuboprop Vulcanair Aviator ist ( wie die einmotorige V1.0 ) ein neues Modell in der Produktreihe.
Das Flugzeug ist EASA- und FAA zugelassen. Die Zulassung durch die chinesische CAAC ist Anfang 2014 erfolgt.
Wie alle Vulcanair-Flugzeuge ist die Tuboprop "Aviator" in Metallbauweise gefertigt, ein nicht abgestrebter Schulterdecker mit bis zu 11 Sitzen und robust dimensioniertem Einziehfahrwerk.
Das Fahrwerk der Aviator Turboprop wird elektrisch betrieben, fährt zügig ein- und aus, und ist wirklich stabil.
Die Räder des Hauptfahrwerks sind geschleppt was eine angenehme Landung erlaubt und weniger Belastung für das Flugzeug.
Untergebracht ist es in kleinen Stummelflügeln (stub-wings).
Damit wird in der Flugzeugzelle der Aviator Turboprop weniger Platz beansprucht und die Wartung erleichtert.
Ein pneumatisches Notsystem hilft die Räder im Falle eines unwahrscheinlichen Defektes sicher ausfahren zu können.
Die Aviator ist ein leistungsfähiges Turboprop Flugzeug, es werden serienmäßig Aluminium-Verstellpropeller Hartzell 3-Blatt mit reverse- pitch montiert.
Angetrieben werden sie durch 2 Rolls-Royce B250 Propellerturbinen welche von 400 auf je 328 SHP gedrosselt sind. Die Rolls-Royce Turbinen der Aviator Turboprop wurden ursprünglich für den Einsatz in Hubschraubern konzipiert, wie z.B. in der sehr erfolgreichen BO 105. Kompakt gebaut und leicht, ist die B250 speziell für Flugzeuge ohne Druckkabine im Höhenband von sea-level bis 25.000 Fuß ein sehr geeigneter Antrieb, Verbräuche von 140 ltr/total/hr. werden erreicht.
Die Tankkapazität der Turboprop Aviator beträgt 840 Liter ausfliegbar, das ermöglicht eine Reichweite von max. 1900 km, bei Beladung mit 7 Passagieren noch immer über 1500 km. Die Spritversorgung bis zu 18.000 Fuß efolgt effektiv mittels Schwerkraft, in größeren Höhen bis 25.000 ft wird je eine zusätzliche elektrische Pumpe dazugeschaltet. Zwei weitere Pumpen sind für den Notfall installiert.
Die Vulcanair Aviator ist dafür ausgelegt auch von kürzeren und schlecht präparierten Pisten aus operieren zu können, eine 600 m Piste ist ausreichend für An- und Abflüge über ein 50 Fuß Hindernis. Die reine Startrollstrecke der Turboprop beträgt lediglich 400 Meter, Landedistanz unter 400 Meter. Durch die Auslegung als Schulterdecker sind die Propellerspitzen immer weit weg von Splitt und Steinen.
Ein großer Vorteil der Aviator ist neben der stabilen Ausführung die Vielseitigkeit. So erlauben 4 Türen einen entspannten Zugang: 2 kleine Pilotentüren, eine große Passagiertüre links, sowie eine große ( elektrisch zu bedienende ) Schiebetür am riesigen Gepäckraum hinten rechts.
Diese Türe kann auch im Flug geöffnet werden um Hilfsgüter abzuwerfen, Kameras / Beobachter zu positionieren, oder Fallschirmspringer abzusetzen.
Der Kunde kann die Tupboprop Aviator mit bis zu 2 großen Kamera- Öffnungen bestellen um Kameras, FLIR oder andere Sensoren zu installieren. Die Durchmesser betragen 55cm.
Wie alle Vulcanair-Flugzeuge ist die Turboprop Aviator nbedruckt. Das limitiert zwar die maximale Flughöhe auf 25.000 Fuß, passt aber gut zur Auslegung der Triebwerke welche für Einsätze im unteren Höhenband optimiert sind. Wartung / Instandsetzung sind stark vereinfacht, das Flugzeug insgesamt deutlich kostengünstiger. Die Aviator ist mit Abstand die günstigste neue zweimotorige Turboprop auf dem Markt, die Unterhaltskosten liegen weit unter denen der Marktbegleiter. In Verbindung mit dem neu entwickelten rein elektrisch betriebenen OXYFLY Sauerstoff- Modul ist die Aviator im Höhenband von SL – 25.000 Fuß einsetzbar.
Die Tragflächen sind so angeordnet dass sie auch im engen Kurvenflug gute Sicht erlauben. Es ist ein konsequentes straight-wing design, ausgeflogener Kraftstoff hat somit keinen direkten Einfluss auf den Flugzeugschwerpunkt.
Unterhalb der mit einem doppelten Holm versehenen Tragflächen befinden sich NATO-pods, das sind Aufnahmepunkte an welchen sich z.B. Zusatztanks oder Silberjodid-Tanks zur Hagelabwehr anbringen lassen. Jeder NATO-pod kann eine Außenlast von max. 95 kg tragen.
Das elektrische System der Aviator Turboprop ist mit einem 28-Volt System ausgestattet, bestehend aus einer Batterie mit 30 Ah und zwei Startergeneratoren mit 28 Volt / 150 Ah. An verschiedenen Stellen im Rumpf befinden sich 24 Volt Stromanschlüsse zum Betrieb unterschiedlichsten Equipments.
In der Turboprop Aviator wird eine neue Version des Garmin G950 Glascockpits mit 3 Bildschirmen verwendet. Seit 2011 werden alle Vulcanair-Flugzeuge mit Garmin Glascockpits ausgeliefert. Das erlaubt eine schnelle Gewöhnung beim Umstieg auf ein anderes Muster innerhalb der Flugzeugfamilie. Integriertes TCAS Verkehrswarnsystem, Stormscope, Wetter-Radar, Radarhöhenmesser, Klimaanlage etc.sind als Optionen lieferbar.
Eine Aufwertung zu den kleineren P68-Mustern hat der Autopilot erfahren. Hier wird auf vielfachen Kundenwunsch hin ein volldigitaler AP von Meggit verwendet. Ein volldigitaler AP ist zwar teurer in der Anschaffung, fliegt aber deutlich präziser und eliminiert viele der möglichen Fehlerquellen eines konventionellen AP.
Das G950 Cockpit ist in Sachen Bedienbarkeit, klaren Anzeigen und reduzierter Arbeitsbelastung für den Piloten eine Klasse für sich. Die Basis- Funktionen sind quasi selbsterklärend, wer zu tief in die Menüs vorgedrungen ist kommt mittels der –Back- Taste wieder zurück zur Ausgangssituation.
Die Turboprop Aviator ist das Multi-Tool unter den kompakten Turboprops, hervorragend geeignet als Commuter, Medevac, Cargo, Kamera und maritime- patrol Flugzeug. Ebenso geeignet als Ambulanzflugzeug, airport calibration, Trainer oder kostengünstiges robustes Firmenflugzeug.
Startgewicht 3000 kg ( ramp weight 3025 kg )
Leergewicht 1680 kg
Nutzlast 1350 kg
Ausfliegbarer Sprit (JetA1) 840 ltr. ( + 200 ltr. optional in Pylontanks )
Reisegeschwindigkeit 225 KIAS
Steigleistung 1600 ft/min
Stall-speed 69 KCAS
Gipfelhöhe 25.000 ft
Reichweite 2.000 km ( ohne Zusatztanks )
Ausdauer 5:30 Flugstunden
Startstrecke 400 m
Spannweite 12,20 m
Länge 11,30 m
Höhe 3,63 m
Propellerspitzen-Freiheit 0,80 m
Türen 4
Pilotentüren 2 Stück 1,30 x 0,55 m
Passagiertüre 1 Stück 1,10 x 0,80 m
Gepäckraumtüre 1 Stück 1,10 x 0,92 m
Sitze max. 1 Pilot + 10 Passagiere