Bereits 1957 gründete der bekannte Aerodynamiker und Flugzeugdesigner Professor Luigi Pascale in Neapel die Firma Partenavia. Der Standort Neapel hat in der Flugzeugherstellung und Metallbearbeitung eine lange Tradition. Es entstanden einige wegweisende Entwürfe wie die einmotorigen P64 und P66, sowie die zweimotorige P68.
Die Flugzeuge überzeugten durch ihre robuste Bauart und sehr harmonische und sichere Handlingeigenschaften. Hinsichtlich Reichweite, Zuladung und Startstrecke waren sie maßgebend.
Noch heute ist das zeitlose Design der P68 auffallend.
Bei Sportavia-Pützer auf der Dahlemer Binz entstanden die ersten Prototypen der P68 Observer, einem bis heute unerreichten Entwurf eines Beobachtungsflugzeugs. Die Serienproduktion der Observer wurde aus Kostengründen ins Stammwerk Neapel verlegt wo sie ( inzwischen in der 3. Generation ) bis heute gebaut wird.
Speziell die P68 wurde ein großer Erfolg, die Firma wuchs schnell ( vielleicht zu schnell..). Konfuse Firmenbeteiligungen und andere Umstände führten in Richtung Insolvenz.
Die Unternehmerfamilie de Feo unter Führung von Ing. Carlo de Feo, einem Absolventen der Luftwaffenakademie, übernahm 1996 alle Produktionsstätten, die Werkzeuge und Designrechte der ehemaligen Partenavia. Der Sohn Remo de Feo welcher in Frankreich und Amerika BWL studiert hatte wurde Verkaufsdirektor. Der Verwaltungssitz der Firma wurde nach Genf verlegt, Neapel als Produktionsstätte beibehalten.
Ein neu zusammengestelltes Team, durchsetzt mit einigen erfahrenen Partenavia-Mitarbeitern, überarbeitete die Flugzeuge umfänglich. Die Produktion der jetzt Vulcanair genannten Flugzeuge lief an. Das neue Logo stellt den Vesuv und die Bucht von Neapel dar. Motorseitig kommen die genügsamen 4-zylindrigen Lycoming IO-360 und dessen turbogeladenes Derivat TIO-360 zum Einsatz. Das Cockpit wurde aufgeräumt, elektromechanische Anzeigen mit einem LCD-Display für die Motorwerte von Vision-Microsystems. Alle Flugzeuge verfügen über kleine Winglets.
Die Produktion besteht aus der P68-C, der P68-TC und der Observer 2, selbige ab 2004 auch mit dem TIO-360 Motor erhältlich.
Zwischenzeitlich führte Vulcanair auch Wartung und Überholung von ATR 42/72 Turboprops durch. Dieser Geschäftsbereich wurde später an eine auch in Neapel ansässige Firma veräußert welche sich mit Luftfracht-Umrüstungen bis zur MD-11 befasst.
Ab 2004 entwickelte Vulcanair unter dem Markennamen Axitude ein eigenes AHRS / attitude and heading reference system, genannt AX1. Das erfolgreiche Projekt wurde an das Unternehmen GMA verkauft die es heute fortsetzt.
Neben ständigen weiteren Verbesserungen hielt auch ein Glascockpit in die P68 Einzug, zunächst von Sagem, später wurde es möglich das nochmals verbesserte Garmin G950 zu installieren.
Die P68R mit Einziehfahrwerk rundete die Modellpalette seit 2010a b, 2013 wird die neue zweimotorige Turboprop Aviator vorgestellt. 2014 erfolgt der Launch der einmotorigen V1.0 als neues Einstiegsmuster. Immer mehr Behördenkunden entscheiden sich für die P68 Observer, Asien wird als Markt erschlossen, die gesamte Baureihe auch in China zugelassen.